Wenn Demenz Ihr Leben verändert
Sie fühlen sich als Angehörige allein gelassen und unsicher und fragen sich: Wie reagiere ich richtig? Wie kann ich vorbeugend handeln, um Entspannung für alle Beteiligten zu gewährleisten?
Was dieses Buch verspricht
Soforthilfe
für den Alltag
Mit der Diagnose „Demenz“ ändert sich auch der Alltag für die Angehörigen schlagartig. Viel Geduld, Zuwendung und Zeit ist nötig, um mit den Betroffenen ein würdiges Miteinander zu gestalten.
Familie und Freunde fehlt guter Rat und Unterstützung
Gleichzeitig fühlen sich viele Angehörige allein gelassen und unsicher und fragen sich: Wie reagiere ich richtig? Wie kann ich vorbeugend handeln, um Entspannung für alle Beteiligten zu gewährleisten?
Dieses Buch gibt die Antworten.
Testimonials
Das sagen unsere Leser bei Amazon
“Pflichtlektüre
für
Angehörige”
„Demenz ist eine Angehörigenkrankheit, da gerade sie sich Persönlichkeitsveränderungen und unangepassten situativen Reaktionen ausgesetzt sehen.
Dieses Buch öffnet für Betroffene die Tür zur Welt von an Demenz erkrankten Menschen. (…)
(Sieglinde Kaspar)
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Professionell Pflegenden fehlen oft die Worte um Angehörigen das Ausmaß dieser Erkrankung näher zu bringen. Dieses Buch gibt ihnen ein Werkzeug an die Hand um dies wertschätzend, nah am Menschen und professionell zu tun.
Sehr gutes Buch für Einsteiger in die Thematik Demenz.
“Die Antwort auf viele Fragen zum Umgang mit Menschen mit Demenz”
„Ein praktisches Buch, welches typische Alltagssituationen im Leben eines an Demenz erkrankten Menschen schildert und unter anderem hilfreiche Tipps gibt. Geniale Geschichten, die jeder Betroffene kennt.
Das Buch ist sehr übersichtlich aufgebaut und beinhaltet zusätzlich zahlreiche Infos und leicht verständliche Erklärungen. Meiner Meinung nach ein Muss für Pflegekräfte und Angehörige von Demenzkranken!“
(Jennifer S.)
“Das Buch ist ein wichtiger Baustein in meiner Arbeit”
„Ich habe schon viele Vorträge von Herrn Proske besucht, ich arbeite seit fast 10 Jahren in der Demenzberatung.
In diesem Buch findet man sehr hilfreiche Tipps im Umgang mit der Erkrankung. Was mir hier sehr gut gefällt, ist die hohe Wertschätzung von Herrn Proske mit den betroffenen Menschen. (…)
(Petra Seidl)
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Trotz der vielen Probleme von Angehörigen im Umgang mit der Erkrankung zeigt Herr Proske die andere Seite auf, die Seite der Menschen, die in diese andere, neue Welt abtauchen.
Er erklärt uns aus seiner jahrelangen Erfahrung heraus, wie und wo man die erkrankten Menschen abholen kann.
Ein Knigge halt, sollte in jeder Bibliothek vertreten sein, zum Nachschlagen für sich und andere!
“Lebensnahe und nicht überfordernde Alltagstipps”
„Wer sich mit dem Thema Demenz beschäftigen muss, ist für jede Hilfestellung und weiterführende Information dankbar.
Das Wichtigste für uns war es, schnell die Informationen zu sammeln, die wir brauchten, um mit diesem Thema richtig umgehen zu können. Dies hilft dem Kranken, aber auch einem selbst. (…)
(Björn Mielke)
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Der Demenz Knigge wurde mir von unserem Hausarzt empfohlen und hat Licht ins Dunkel der Alzheimer Erkrankung gebracht. Hier werden Dinge erklärt und erläutert, von denen man gar nicht wusste, dass sie ein Rolle spielen können (z.B. der mögliche Verlust des Geruchssinns bei Demenzkranken).
Einfach zu verstehen, aber dennoch sachlich und fundiert! Klare Empfehlung von mir!“
Blick ins Buch
Themen & Kapitel
Kapitel 1 | Erste Anzeichen von Demenz
- „Ist es jetzt soweit?“ – Was tun, wenn erste Auffälligkeiten auftreten
- „Was haben wir bloß falsch gemacht?“– Verwirrtheitszustände nach einem Krankenhausaufenthalt
- „Früher hast du so gerne Zeitung gelesen!“ – Versteckte Signale erkennen
- „Wie sage ich es den anderen?“ – Wie und wann Sie über die Diagnose sprechen sollten
Kapitel 2 | Essen und Trinken
- „Du sollst viel Wasser trinken, Papa!“ – Die Zwei-Liter-Faustregel
- „Opa, jetzt iss mal endlich!“ – Wie Sie zum Essen animieren können
- „Warum isst du denn nichts, Mutter?“ – Wenn Betroffene nicht essen wollen
- „Früher war der Zucker süßer“ – Warum Demenzerkrankte gerne Süßes essen
- „Oh Gott, Mama ist betrunken!“ – Wenn es zu ungewöhnlichem Alkoholkonsum kommt
- „Altes Brot ist nicht hart. Kein Brot, das ist hart!“ – Prägungen der Vergangenheit
- Meine wichtigsten Ratschläge – Sonderteil „Essen und Trinken“
Kapitel 3 | Alltag
- „Ich kann Dich nicht verstehen!“ – Das Hörgerät allein ist nicht die Lösung
- „Mach doch den Fernseher aus!“ – Reizüberflutung durch Hintergrundgeräusche
- „Ich bin immer für dich da, Mama!“ – Die „Ich nehme dir alles ab“-Falle
- „Was sollen denn die Hausschuhe im Kühlschrank?“ – Ungewöhnliche Verhaltensweisen verstehen
Kapitel 4 | Psyche und Verhaltensänderungen
- „Wo hast du denn den Schlüssel hingelegt?“ – Wenn Gegenstände verschwinden
- „Wer schaut mich da im Spiegel an?“ – Verlust der Orientierung zur eigenen Person
- „Diese Leute schauen uns zu!“ – Die Fernsehwelt erscheint auf einmal real.
- „Ich suche die nette Dame, die immer da war“ – Halluzinationen und wahnhafte Verkennungen
Kapitel 5 | Kommunikation und Sprache
- „Wollen Sie nun Brezeln oder Brötchen?“ – Wenn die Wörter verschwinden
- „Na, gib her dein Bein.“ – Angehörige verstehen trotz Sprachverlust
- „Hau dich doch eine Stunde aufs Ohr, Opa“ – Redewendungen wörtlich genommen
- „Ist das Wasser heiß oder kalt?“ – Missverständnisse können gefährlich werden
- „Haben Sie meinen Wärmer gesehen?“ – Wenn Angehörige nur noch Bahnhof verstehen
Sonderteil Kommunikation und Sprache
Kapitel 6 | Notsituationen
- „Da ist ein fremder Mann in meinem Bett“ – Wenn sich die Realität verschiebt
- „Wie viele Kinder haben wir?“ – Sich nicht mehr an Angehörige erinnern
- „Hilfe! Einbrecher!“ – Vertrauen aufbauen, um Ängste zu nehmen
- „Ich will Mama anrufen!“ – Wenn Tote wieder lebendig werden
- „Man hat mich bestohlen, das Geld ist weg“ – Ein Diebstahl, der keiner war
Kapitel 7 | Mobilität, An- und Ausziehen, Zubettgehen
- „Doch kein T-Shirt im Winter!“ – Wenn Jahreszeiten unwichtig werden
- „Wie der heute wieder rumläuft!“ – Kleidungsstücke richtig anziehen
- „Vorsicht, Mama, du fällst!“ – Zwischen Freiheit und körperlicher Unversehrtheit
- Mama sucht das Weite – Wenn der Drang, rauszulaufen zunimmt
- „Das tut man doch nicht!“ – Der Umgang mit ungewöhnlichen Wünschen
Kapitel 8 | Körperpflege und Toilette
- „Papa, du hast schon wieder gekleckert!“– Vorsicht vor Entmündigung
- „Ich will mir nicht die Zähne putzen!“ – Wenn die Mundpflege verweigert wird
- „Wo ist mein Gebiss?“ – Herausforderung Zahnprothese
- „Wo geht es hier zur Toilette?“ – Altersgerechtes Wohnen
- „Hier darfst du nicht pinkeln, das ist kein echter Baum!“ – Wenn die Umgebung für Verwirrung sorgt.
Kapitel + | Anhang
Die wichtigsten Tipps – auf einen Blick
Die tägliche Beschäftigung – meine Leitsätze
Anregungen – konkrete Tätigkeiten im Alltag
Glossar – Begriffserläuterungen
Kleines Wörterbuch – Dementisch–Deutsch
Aus Kapitel 2: "Du sollst viel Wasser trinken, Papa!" – Die Zwei-Liter-Faustregel
Wir alle wissen, wie überlebenswichtig ausreichend Flüssigkeit für uns Menschen ist. Egal, ob Sie im Internet nachschauen, einen Arzt oder Apotheker fragen oder Sie sich in den einschlägigen Medien informieren: Landauf, landab heißt es, insbesondere die Senioren unter uns sollten viel Wasser trinken, am besten zwei Liter pro Tag. Also achten auch Sie tunlichst darauf, dass Ihr Vater stets ein volles Glas Wasser neben sich stehen hat.
Allein, er tut Ihnen den Gefallen nicht. Er weigert sich zu trinken, wenn Sie ihn dazu auffordern, und kommt Ihrer Aufforderung auch dann nicht nach, wenn Sie ihm das Glas eigenhändig zum Mund führen. Die Sache verunsichert Sie, und das zu Recht: Hat der Vater etwa keinen Durst? Das kann doch nicht sein, oder? Schmeckt ihm das Wasser vielleicht nicht? Aber Sie haben ihm extra ein Getränk von der Sorte hingestellt, die er immer getrunken hat. Ist es vielleicht Sturheit?
Wie dem auch sei, Ihre Aufforderungen werden immer dringlicher und die Abwehrreaktionen Ihres Vaters immer schroffer. Was Sie auch versuchen, es nutzt nichts. Das alles kann zu einer belastenden Situation für sämtliche Beteiligte führen.
DER DEMENZ-KNIGGE-TIPP
Das Thema „Trinken“ muss positiv besetzt und der Sachverhalt für den Betroffenen klar erkennbar sein.
Wie Sie am besten reagieren
Beginnen wir beim schlechten Sehen: Gießen Sie das Getränk in eine Tasse mit Henkel. Wählen Sie eine Tasse mit starkem Farbkontrast, wie zum Beispiel Rot. Stoßen Sie mit Ihrem Vater an, sagen Sie „Prost!“ und achten Sie dabei auf den geselligen Umgangston. Dann fühlt sich Ihr Vater wohler. Auf diese Weise wird Trinken positiv besetzt.
Führen Sie die Trinkbewegung langsam aus,
damit Ihr Vater Sie nachahmen kann. Hintergrund ist, dass Menschen mit Demenz Bewegungen kopieren. verhalt für den Betroffenen klar erkennbar sein. Essen und Trinken „Du sollst viel Wasser trinken, Papa!“
Zu guter Letzt gilt die Faustregel „Zwei Liter Wasser pro Tag“ nicht für jeden Menschen. Hat jemand sein Leben lang wenig getrunken, wird er auch im Alter nicht literweise Wasser in sich hineinschütten. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Vater trinkt – aber ohne Druck auszuüben!
Hintergrundwissen
Neben den bereits genannten Gründen, weshalb ältere Menschen und Menschen mit Demenz nicht trinken wollen, können folgende Ursachen ausschlaggebend für die Vermeidung der Flüssigkeitsaufnahme sein:
- Die Betroffenen empfinden häufig keinen Durst bzw. können den Zustand des Durstigseins nicht kognitiv zuordnen – das bedeutet, sie wissen nicht, was zu tun ist, damit das Gefühl „Durst“ endet.
- Sie leiden unter Seheinschränkungen wie dem Grauen Star oder einer Makuladegeneration und können das Wasser im Glas nicht erkennen; durch ihre schlechte Sicht sind sie vorsichtig in jeder Bewegung, um nichts umzustoßen.
- Sie haben jahrelang etwas Bestimmtes getrunken, doch mit der Demenz hat sich die Vorliebe geändert.
- Sie versuchen belastende Toilettengänge zu vermeiden.
- Sie kommen mit dem Becher nicht zurecht. Diese Apraxie bzw. Bewegungsstörung verhindert, die nötigen Bewegungen auszuführen. Eine Tasse mit Henkel kann das Problem lösen.
- Beim letzten Mal kam es zum Verschlucken. Nun meidet der Betroffene das Trinken.
- Nicht auszuschließen ist der Einfachste aller Fälle: Das Getränk schmeckt nicht.
- Schmerzen im Gaumen können zu Schluckbeschwerden führen und am Ende zur Trinkverweigerung.
- Zu guter Letzt kann es eine Kombination aus allen Gründen sein, die für die Unlust beim Trinken sorgt.
Aus Kapitel 5: "Na, gib her dein Bein!" – Angehörige verstehen trotz Sprachverlust
Eine Situation, die bei Verwandten und Bekannten für Verunsicherung und bei Betroffenen für Ärger sorgt, hängt mit der sogenannten Aphasie zusammen, also mit Sprachstörungen.
Erst kürzlich wandte sich bei einem meiner Vorträge ein junger Mann an mich. Er habe seinen Onkel besuchen wollen, ließ er mich wissen, der schon seit einigen Jahren an Demenz leidet und in einer betreuten Wohngruppe lebt.
„Ich kam rein“, sagte er, „und mein Onkel rief mir entgegen: ‚Na, gib her, dein Bein!‘ Ich hatte keine Ahnung, was ich tun soll. Und da wird der Onkel total ärgerlich und schreit mich an: ‚Hau ab, raus hier!‘ Ich weiß gar nicht, was ich falsch gemacht habe. Und ich weiß auch nicht, was ich das nächstes Mal tun soll.“
Der DEMENZ-KNIGGE-Tipp
Menschen mit Demenz kompensieren ihren Sprachverlust. Sie möchten sich aber trotz fehlender Worte mitteilen. Das klingt dann gelegentlich ganz anders als eigentlich beabsichtigt.
Wie Sie am besten reagieren
Was für uns verwunderlich klingt, ist für den Onkel mit Demenz eine normale Situation. Er wollte seinen Neffen begrüßen, ungezwungen mit den Worten: „Na, gib her, deine Hand!“
Durch die Sprachstörung hatte er aber das Wort „Hand“ nicht parat. Dadurch dass der Neffe ihm scheinbar den Handschlag verweigert hat, fühlte sich der Onkel gekränkt. Seine Reaktion auf die vermeintliche Unhöflichkeit? Er wirft den Neffen raus.
Menschen mit einer Aphasie fehlen oftmals die Worte. Sie beginnen, in allerlei „Wortschubladen“ nach Ausdrücken zu kramen, ähnlich wie wir das tun, wenn wir in einem Schrank oder einer Kommode nach einem bestimmten Gegenstand suchen.
Manchmal glauben wir ja auch, jetzt haben wir ihn gefunden, dabei ist es nur etwas, das ähnlich ausschaut. Der Onkel fand in seiner Schublade, als er das Wort „Hand“ suchte, eben nur das „Bein“.
Mein Tipp an den jungen Mann: „Achten Sie bei kommenden Besuchen mehr auf die Mimik und Gestik Ihres Onkels. Die können Sie leichter interpretieren.
Dann werden Sie erkennen, dass Ihr Onkel Sie mit einem Handschlag begrüßen will, auch wenn er andere Dinge sagt.“ Grundsätzlich gilt in solchen Situationen: Lachen Sie viel und oft mit den Betroffenen.
Lachen stellt eine der wichtigsten verbindenden Kommunikationsmöglichkeiten dar. Wird gelacht, fühlt sich ein Mensch mit Demenz wohl, verstanden und angenommen. Es verbessert seinen Allgemeinzustand und sein emotionales Wohlbefinden. Lachen senkt den Cortisolspiegel und damit die Stresshormone. Das ist gut, weil Cortisol das Gehirn der Betroffenen noch mehr schädigen kann.
Hintergrundwissen
Es gibt verschiedene Arten der Sprachstörung bei Demenz. Im frühen Stadium zeigt sich oft ein Unvermögen, sich auf den jeweiligen Gesprächspartner einzustellen. Auch treten bereits Wortfindungsstörungen auf, und der Betroffene hat das Gespür für einen grammatikalisch korrekten Satzbau verloren.
Ist die Krankheit weiter fortgeschritten, werden häufig bereits einfache Sätze oder einzelne Wörter nicht mehr verstanden. Oder es kommt zur Paraphasie, das heißt zu Wortverwechslungsstörungen – wie in dem oben geschilderten Fall. Auch Umschreibungen oder Füllwörter werden zunehmend verwendet.
Das Wort „Ding“ gewinnt an Beliebtheit; so ist etwa mit dem „Ding zum Schneiden“ ein Messer gemeint. Ebenso können sich Wortneuschöpfungen einstellen, die niemand sonst versteht.
Die Fantasiesprache nimmt mit der Zeit immer ausgeprägtere Formen an, bis hin zur Aneinanderreihung von bloßen Silben, die mehr gesungen als gesprochen werden. Im Endstadium schließlich versiegt die Sprache ganz.
Markus Proske in den Medien
Bayerischer Rundfunk | 14.08.2018
Das Augsburger Fernsehen begleitet Markus Proske | 12.05.2019
Bayerischer Rundfunk | Radio | 19.09.2018
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